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Ausstellung Koblenz



Frauen erzählen in Koblenz vom Grauen im DDR-Knast

Koblenz - Elke Schlegel saß mehrere Monate im DDR-Knast Hoheneck. Sie hatte nichts verbrochen, sie wollte nur raus aus der DDR. Jetzt, drei Jahrzehnte später, eröffnete die Koblenzerin im Mittelrhein-Museum die Ausstellung "Das Frauengefängnis Hoheneck - 25 Porträts ehemaliger politischer Gefangener".

 

Porträts ehemaliger politischer Gefangener: Eine neue Ausstellung im Kulturbau auf dem Koblenzer Zentralplatz schildert das Grauen im Gefängnis Hoheneck, dem größten Frauenzuchthaus der DDR.
Sascha Ditscher
 

 

Von unserem Redakteur Hartmut Wagner

Elke Schlegel saß mehrere Monate im DDR-Knast Hoheneck, hinter Gittern, Stacheldraht und Elektrozäunen. Sie hat nichts verbrochen, sie wollte nur raus aus der DDR - rüber in den kapitalistischen Westen. Jetzt, drei Jahrzehnte später, eröffnete die Koblenzerin (55) im Mittelrhein-Museum auf dem Zentralplatz die Wanderausstellung "Das Frauengefängnis Hoheneck - 25 Porträts ehemaliger politischer Gefangener".

Hoheneck war das größte Frauenzuchthaus in der DDR, es befand sich in einer Burg hoch über der sächsischen Kleinstadt Stollberg. Es war ein Monster mit hohen Mauern, heißt es im Begleitbuch zur Ausstellung "Der dunkle Ort" von Dirk von Nayhauß und Maggie Riepl. Ein Monster, aus dem niemandem die Flucht gelang. Ein Monster, in dem die Häftlinge gefoltert und gedemütigt wurden. "Diskriminierend waren vor allem die Zellenrazzien und körperlichen Untersuchungen, bei denen sich die Gefangenen nackt ausziehen mussten und begrapscht wurden. Die Strafen in Hoheneck waren drakonisch: Arrest in der Dunkelzelle mit Wasser und Brot gab es schon für geringste Vergehen."